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„Hut ab vor Ihrer Arbeit“

Es ist ein kalter, aber sonniger Februarmorgen in Berlin, an dem uns die PatientInnen-Selbsthilfegruppe aus Sachsen in der BIOTRONIK Firmenzentrale besucht. Entsprechend munter ist die Stimmung in der Woermannkehre 1. 

 

Bei Kaffee, Tee und in angenehmer Atmosphäre werden die Mitglieder der Defi-Selbsthilfegruppe Leipzig e.V. begrüßt. Sie sind am Morgen mit der Bahn angereist, um hinter die Kulissen eines Medizintechnikherstellers zu blicken und zu sehen, wie die Herzimplantate in ihrer Brust eigentlich hergestellt werden. Unter den Besucherinnen und Besuchern befinden sich vor allem ICD-TrägerInnen, aber auch einige Angehörige sind dabei. Ihnen ist der Austausch gleichermaßen wichtig, sie möchten erfahren, wie sie ihre Partnerin bzw. ihren Partner bestmöglich unterstützen können.  

Bereits während des ersten Austauschs mit den BIOTRONIK-Mitarbeitenden wird deutlich, dass die Gäste mit einigen Fragen im Handgepäck angereist sind: „Piept mein Defi, wenn die Batterie leer ist?“, „Kann ich mit meinem ICD weiterhin die Sauna besuchen?“, „Wie finde ich heraus, ob mein Implantat MRT-fähig ist?“ – das waren einige der Fragen, welche die Mitglieder der Selbsthilfegruppe aus Leipzig unseren Kolleginnen und Kollegen mitgebracht haben.  

„Der Besuch hat uns gezeigt, wie viele praktische Fragen Patientinnen und Patienten haben. Natürlich stellen wir ihnen bereits viele Informationen zur Verfügung. Unternehmensbesuche bei uns im Hause bieten aber viel mehr Möglichkeiten, mit ihnen und ihren Angehörigen ins Gespräch zu kommen und auf ihre Fragen einzugehen“, sagt Jacqueline Brunn, Managerin Patient Communications bei BIOTRONIK. 

Im direkten Austausch 

Wie lange es dauert, einen ICD zu fertigen und welche Qualitätssicherungsschritte notwendig sind, erfuhren die Besucherinnen und Besucher im Produktionsneubau von BIOTRONIK. Während der Führung mit Abstecher in den Reinraum kamen sie auch direkt mit Fertigungsmitarbeitenden ins Gespräch. Für Yuliya Marx war das ein eindrucksvolles Erlebnis: „Ich habe mich so gefreut, mich mit echten Patientinnen und Patienten austauschen zu können. Mich hat besonders interessiert, wie es sich anfühlt, ein Implantat zu tragen und wie Defi-TrägerInnen einen Impuls wahrnehmen. Denn obwohl ich tagtäglich mit den Geräten arbeite, sind das wichtige Einblicke, die ich sonst nicht erhalte“, sagt die 45-jährige Trainerin im Bereich Production Manufacturing Support, die bereits seit fast 15 Jahren für BIOTRONIK tätig ist und aktuell eine Umschulung zur Anlagenführerin absolviert. 

„Der ICD gehört zu mir – ich merke ihn gar nicht mehr“, meint Reinhold Krause, der sein erstes BIOTRONIK-Implantat bereits 2011 bekam und bei dem BIOTRONIK-Besuch von seiner Ehefrau begleitet wurde. Er ergänzt: „Und die Fernbetreuung mit Home Monitoring trägt dazu bei, dass ich mich sicher fühle – auch auf Reisen.“  

„Viele Patientinnen und Patienten tragen ihren ICD schon einige Jahre und kommen im Alltag gut zurecht. Aber gerade neue ICD-Trägerinnen und -Träger sind oftmals verunsichert oder suchen den Kontakt zu anderen. Als regionale Selbsthilfegruppe sind wir dafür eine gute Anlaufstelle“, erläutert Peter Meißner, Sprecher der Defi-Selbsthilfegruppe Leipzig e.V. Die Selbsthilfegruppe in Leipzig und Umgebung gibt es bereits seit 2011. Seit sieben Jahren wird sie von Peter Meißner geleitet, der 2008 seinen ersten ICD erhalten hat. „An meiner freiwilligen Tätigkeit in der Selbsthilfegruppe schätze ich besonders, dass ich anderen PatientInnen das Gefühl gebe, gehört zu werden und ich freue mich, wenn ich meine Erfahrungen weitergeben kann“, verrät der 65-Jährige. „Mir selbst hat mein ICD schon zwölf Mal das Leben gerettet – und dafür bin ich sehr dankbar“, sagt Peter Meißner. Neben regelmäßigen Gruppentreffen im Herzzentrum Leipzig organisiert er auch Fachvorträge zu Themen wie Ernährung, Sport und Bewegung, Reisen, Medikation, und vor allem zu ärztlichen Fragen im Zusammenhang mit der implantierten Technik. In Deutschland gibt es mehr als 50 solcher Herz-Selbsthilfegruppen.  

Weitere PatientInnenbesuche sind geplant 

Der Berlinbesuch bei BIOTRONIK war für die Selbsthilfegruppe der erste Ausflug dieser Art. „Wir sind begeistert von den hohen Qualitätsstandards und dem technischen Know-how. Mit den eigenen Augen sehen zu können, wie diese kleinen Lebensretter hergestellt werden und mit den Menschen sprechen zu können, die diese Geräte herstellen, war ein einmaliges Erlebnis“, resümiert der Leipziger Horst Kämpfer und ergänzt: „Hut ab für die Arbeit, die die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei BIOTRONIK leisten.“ Besonders, dass BIOTRONIK ein globales Unternehmen mit deutschen Wurzeln ist und die Produkte in Deutschland gebaut werden, hat die Besuchergruppe stark beeindruckt. 

„Es freut uns, dass die Patientinnen und Patienten einen gelungenen Aufenthalt bei uns hatten. Aufgrund der Pandemie konnten wir in den vergangenen zwei Jahren keine PatientInnengruppen empfangen. Das dies nun wieder möglich ist, freut uns sehr, weil uns und unseren Projektteams natürlich viel am Austausch mit PatientInnen liegt“, meint Christoph Dölitzsch, Team Lead Patient Experience bei BIOTRONIK. 

Sie sind auch Patientin oder Patient und möchten BIOTRONIK besuchen? Dann melden Sie sich: patienten@biotronik.de 

 

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